Neurologische Notfallbehandlung aus einer Hand

„Die räumliche Verteilung der Klinik für Neurologie auf zwei GLG-Krankenhäuser hat fachliche und logistische Gründe“, sagt Klinik-Chefarzt Dr. Albert Grüger. „Durch die Eröffnung der neuen Station wird die moderne neurologische Notfallversorgung ausgebaut.“

Im GLG Werner Forßmann Klinikum befindet sich bereits die Schlaganfallspezialstation Stroke Unit, die ebenfalls zur Klinik für Neurologie gehört. Hier können Patienten bei einem Schlaganfall rund um die Uhr sofort und umfassend medizinisch versorgt werden. Dies geschieht weit über die Region hinaus auch in telemedizinischer Kooperation der Neurologen mit weiteren Krankenhausstandorten. Was an Diagnose- und medizinischen Interventionsmöglichkeiten dafür notwendig ist, steht im GLG Werner Forßmann Klinikum bereit. Weitere medizinische Fachabteilungen sind für die interdisziplinäre Behandlung direkt vor Ort.

Ähnlich ist es bei der neuen Station N3. Auch hier soll deren räumliche Nähe zu allen verfügbaren Kapazitäten des GLG Werner Forßmann Klinikums eine „Notfallbehandlung aus einer Hand“ ermöglichen. Nur dass es dabei nicht um Patienten mit Schlaganfall geht. „Außer Schlaganfällen zählen zum Beispiel auch plötzliche Verwirrtheitszustände, akute Kopfschmerzen, Krampfanfälle und andere plötzlich auftretende Beschwerden verschiedenster Ursache zu den neurologischen Notfällen“, erklärt Dr. Albert Grüger. „Sie werden im Notfallzentrum des GLG Werner Forßmann Klinikums aufgenommen und gelangen von dort direkt auf die neue Station.“

Diese hat die ehemaligen Räumlichkeiten der nephrologischen Station 11 des Hauses bezogen und verfügt über 16 Betten. Die Station ist mit allen neurologisch wichtigen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren sowie allen notwendigen, an Diagnostik und Therapie beteiligten fachlichen Kompetenzen ausgestattet: Ultraschall der hirnversorgenden Schlagadern, Nerven und Muskeln, elektrophysiologische Untersuchungsmöglichkeiten von Muskeln, Nerven, Rückenmark und Gehirn, EEG, Physio-, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialarbeit, neurologische Fachpflege. Die oberärztliche Leitung hat Facharzt Vasilis Kola.

Insgesamt verfügt die Klinik für Neurologie nun an diesem Standort über 28 Betten: neun gehören zur überregionalen Stroke Unit, drei zur neurologischen intensivmedizinischen Pflegestation IMC. Die Station N2 und die neurologische Tagesklinik, die sich nach wie vor im GLG Martin Gropius Krankenhaus befinden, nehmen Patienten zu sogenannten elektiven, das heißt geplanten, Untersuchungen und Behandlungen mit Einweisung und nach Voranmeldung auf. Auch die neurologischen Ambulanzen und das Schlaflabor bleiben an ihrem dortigen Standort.

„Hier ist die Entfernung zu notfallmedizinisch wichtigen Einrichtungen wie z.B. Intensivstation oder Notfall-Labor zwar größer, aber die spezifisch neurologischen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten sind räumlich, apparativ und personell besser ausgestattet“, sagt Dr. Albert Grüger. Behandelt werden zum Beispiel Patienten mit chronischen Beschwerden oder lang verlaufenden Krankheiten wie Multipler Sklerose, Parkinson oder Nervenentzündungen.

„Mit dieser Lösung nutzen wir die Vorteile, die beide Standorte für die jeweilige medizinische Behandlung bieten, von nun an besser aus“, sagt Dr. Albert Grüger. „Dabei entfallen auch bestimmte Schnittstellen- und Transportprobleme, Wegezeiten werden verkürzt, interne Verlegungen reduziert. Bei gleichzeitiger Aufwandsverringerung steigt die Versorgungsqualität für die Patienten, was sich in vielen Fällen, so hoffen wir, auch in kürzeren Aufenthaltszeiten im Krankenhaus widerspiegeln wird.“

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